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Wie die biologische Vielfalt von einem Nationalpark profitiert

Wie die biologische Vielfalt von einem Nationalpark profitiert

Teichfrosch und Azurjungfer

 

Nationalparke sind Hotspots der biologischen Vielfalt. Sie sind die einzigen Schutzgebiete, die auf großer Fläche natürliche Dynamiken ermöglichen, und gleichzeitig dem Naturerleben, der Umweltbildung und Forschung dienen. Weil dort Natur ungestört Natur sein kann, ermöglicht die Ausweisung eines Nationalparks die Entwicklung einer biologischen Vielfalt, wie sie ohne das Eingreifen des Menschen für die jeweilige Landschaft typisch wäre. In waldgeprägten Nationalparks, die in Nordrhein-Westfalen aufgrund der landschaftsökologischen Voraussetzungen typisch sind, können Tiere, Pilze und Pflanzen vorkommen, die in bewirtschafteten Wäldern mittlerweile verschwunden sind. Dabei handelt es sich zum Beispiel um Arten, die auf große, alte Bäume angewiesen sind, oder um Tiere mit großen Revieren. 

Gerade der Nationalpark Eifel zeigt, welche positive Wirkung ein solches Großschutzgebiet mit seinen gut 10.700 Hektar auf die Artenvielfalt hat. Unter den 11.356 nachgewiesenen Arten im Nationalpark befinden sich 2.614, die auf der „Roten Liste der gefährdeten Arten“ stehen. So leben im Nationalpark Wildkatzen, Milane, Mauereidechsen, Wildnarzissen und auch typische Arten für alte Wälder wie der „Urwald-Pilz“ Ästiger Stachelbart. Mit gemeinsamen Initiativen konnten im Nationalpark Eifel bereits große Fortschritte auf dem Weg zu naturnahen Lebensräumen erzielt werden. Ein Beispiel ist das 4,2 Millionen Euro umfassende Life+-Projekt „Wald – Wasser – Wildnis“, das gemeinsam mit der Biologische Station StädteRegion Aachen e.V. umgesetzt wurde. Unter anderem wurden rund 80 Kilometer naturnahe Bäche wiederhergestellt.

Allein im Jahr 2022 konnten Forscherinnen und Forscher im Nationalpark Eifel weitere 156 Arten nachweisen. Ein neu gefundener Pilz ist beispielsweise der Duftende Goldporling, der an einem älteren Baumstumpf direkt am Bachufer gefunden wurde. Ein weiter Neufund für Nordrhein-Westfalen ist der Schmetterling Pammene agnotana. Insgesamt umfasst die Artenliste der Schmetterlinge inzwischen 1.430 Arten. Die nachgewiesenen Arten und die Entwicklung der Wälder zeigen, dass die Natur im Nationalpark nach und nach in ihre Kreisläufe zurückfindet und von den ungestörten Lebensräumen profitiert.

Einen Überblick über die im Nationalpark lebenden Arten finden Sie beim Nationalpark Eifel.

Weitere Informationen zum Thema Biodiversität in Nationalparken finden Sie beim Nationale Naturlandschaften e.V.

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