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Schutzstatus Eggeosthang

Nationalpark-Dialog des Kreises Lippe zur Egge: Fragen und Gedanken

Schutzstatus Eggeosthang

Umwelt und Naturschutz

Hallo,
ich wohne im Leopoldstal am Eggeosthang und finde es sehr schade, dass das Gebiet für einen geplanten Nationalpark schon vorher endet. Der Berghang ist hier von Quellen und kleinen Bächen durchzogen. Hier lebt eine große (und augenscheinlich gesunde) Population von Feuersalamandern, zudem sehr viele Kröten, Blindschleichen und Eidechsen, auch Fledermäuse, die Vogelwelt ist vielfältig, auch Bilche scheint es hier zu geben. Wäre es möglich hier ein Gutachten zu bewirken?
Leider wurde gerade der Wald entlang des gesamten Waldwegs auf 20m radikal abgeholzt. Weder kleine nachwachsende Laubbäume noch Sträucher wurden stehengelassen. Dabei queren zahlreiche Feuersalamander von Frühjahr bis Herbst jede Nacht den Waldweg, um auf die tiefergelegenen Grünflächen und in ein dauerhaft bodenfeuchtes Erlenwäldchen zu gelangen. Ich mache mir Sorgen wie das wird, wenn der Boden aufrund der Rodung diesen Sommer austrocknet. Was kann man dagegen tun? Wenn es schon kein Nationalpark wird, was kann man tun, um wenigstens den Schutzstatus dieses Waldgebietes zu erhöhen? Ich bin auch gerne bereit mich ehrenamtlich zu engagieren.
Ich würde mich über eine Antwort von Ihnen freuen.
Sonja

Hinweise:

Hallo Sonja,

der aktuelle Suchraum begrenzt sich auf Flächen des Landes NRW, wodurch die Kulisse für einen möglichen Nationalpark zunächst vordefiniert ist. Private Waldbesitzer können bei Wunsch Flächen einbringen. Bei dieser Entscheidung sind die Besitzer aber völlig frei. Ein Gutachten für den Bereich ist nicht in Planung. 
Wegen der von Ihnen angesprochenen Forstarbeiten im Leopoldstal steht die Untere Naturschutzbehörde im engen Austausch mit der zuständigen Forstbehörde. Es wurde zugesichert, dass die artenschutzrechtlich relevanten Bäume von den Fällungen ausgenommen werden. Forstrechtlich ist die Maßnahme nicht zu beanstanden und es ist vorgesehen, einen gewissen Anteil von Altbäumen inselartig auf der Fläche zu belassen. Um die flächige Verdichtung des Bodens zu vermeiden, fahren die Forstmaschinen auf so genannten Rückegassen, auf die Einhaltung dieser Vorgaben wird geachtet.
Das Waldgebiet ist bereits als Landschaftsschutzgebiet ausgewiesen, was aber kein rechtliches Hindernis für die durchgeführte Maßnahme darstellt. Die artenschutzrechtlichen Vorgaben gelten jedoch immer - unabhängig vom Schutzstatus der Fläche. Die vorgelagerten Wiesen um den Einkenbach sind zudem als Landschaftsschutzgebiet mit besonderen Festsetzungen ausgewiesen was diesen Bereich unter besonderen Schutz stellt.
Hinsichtlich der Betroffenheit der von Ihnen beschriebenen Feuersalamanderpopulation möchten wir uns im Rahmen des kreisweiten Monitorings im Zusammenhang mit der Kreis-Biodiversitätstrategie den betroffenen Bereich noch näher ansehen, um ggf. spezifische Hinweise an die hier primär zuständige Forstbehörde bzw. den verantwortlichen Waldbewirtschafter richten zu können. Für Ihre Hinweise zum Schutz gerade auch dieser gefährdeten und für das Gebiet wertgebenden Art danken wir Ihnen.

Mit freundlichen Grüßen

Ihr Moderationsteam

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