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Mehrwert

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Vor kurzem wurde anlässlich des Tags der Feuchtgebiete über die Aktivitäten des Forstamts bei der Wiederherstellung von Mooren in der Egge berichtet. Auch wird berichtet, dass infolge der Maßnahmen von Forst und Naturschutz die Artenvielfalt in der Egge so hoch wie noch nie sei. Da ja in einem Nationalpark menschliche Aktivitäten eingestellt werden sollen, ist nicht zu befürchten, dass die Artenvielfalt wieder zurückgeht, da sich ja vor allem wieder die Fichte ansiedeln wird. Für die Natur wäre es doch besser, den bisherigen Weg aktiven Managements weiter zu gehen. Ist ein Nationalpark nicht sogar hier ein Rückschritt?

Antwort

Hallo Gast,

vielen Dank für Ihren Beitrag. Bei Nationalparken in Deutschland handelt es sich zum Zeitpunkt der Ausweisung in der Regel zunächst um sogenannte Entwicklungsnationalparke, da die Nationalparkverwaltung in ausgewählten Bereichen vorübergehend noch die Ausbreitung der heimischen Laubwälder und die Entwicklung naturnaher Lebensräume unterstützt. Spätestens 30 Jahre nach Gründung des Nationalparks wird der Anteil der sogenannten Naturdynamikflächen, auf denen die natürlichen Vorgänge ungelenkt ablaufen können, den überwiegenden Teil des Nationalparks ausmachen. Die Befürchtung, dass sich in erster Linie Fichten ansiedeln werden, ist daher unbegründet. Das Zulassen der natürlichen Dynamik auf großer Fläche hat langfristig gesehen zur Folge, dass neben den bereits heute vorhandenen Arten weitere Arten einen Lebensraum finden, die nur in alten Waldökosystemen auftreten. Aus diesem Grund wäre die Einrichtung eines zweiten Nationalparks in NRW ein Gewinn für die Biodiversität, die vor allem für nachfolgende Generationen sichtbar werden würde.

Viele Grüße, das Moderationsteam

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