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Gast

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Das Thema Holzeinschlag und Verlust für die heimische Holzindustrie und die Eigentümer von Forstflächen wird von Kritikern vorgetragen.
Welche Mengen an Holz sind in den letzten 10 Jahren vom Landesbetrieb Holz aus dem Bereich der Egge an regionale Abnehmer verkauft worden, die das Holz auch in der Region verarbeitet haben? Welche Mengen stünden in den nächsten 10 Jahren zum Verkauf zur Verfügung, sollte es keinen Nationalpark Egge geben?

Sollten private Forsteigentümer ihre Flächen in den Nationalpark einbringen wollen, würden Sie entschädigt? Würden auch Kalamitätsflächen genommen werden?

Antwort

Hallo Gast,

vielen Dank für Ihre Frage zum Holzmarkt in der Region Egge und die mögliche Erweiterung einer potentiellen Nationalparkkulisse um Flächen privater Eigentümer.

Zunächst ist darauf hinzuweisen, dass es sich bei der derzeit in der Diskussion stehenden Flächenkulisse eines potentiellen Nationalparks Egge um einen potentiellen Suchraum handelt. Für die konkrete Abschätzung der Folgen einer Nationalparkausweisung für die Holzwirtschaft wird es darauf ankommen, welche konkrete Gebietskulisse gewählt wird, falls in der Egge ein Nationalpark entsteht. Sollte sich ein Kreis oder eine kreisfreie Stadt für eine Bewerbung um die Einrichtung eines Nationalparks entscheiden, wird ein konkreter Gebietsvorschlag Bestandteil der Bewerbung sein.
In der aktuellen Nationalparkkulisse Egge wurden in den zurückliegenden 10 Jahren in Summe rund 1.280.000 m³ Holz geerntet. Für die Einordnung dieser Zahl ist es jedoch unerlässlich, die in diesen Zeitraum fallende gravierende Beeinträchtigung der heimischen Forst- und Holzwirtschaft durch massiven Borkenkäferbefall und langanhaltende Trockenperioden ab 2018 zu berücksichtigen. Die Region Egge war beziehungsweise ist davon massiv beeinträchtigt. So waren durch diese äußeren Umstände Nutzungen erforderlich, die die nachhaltig erzielbaren Mengen deutlich überschritten. Der derzeit mittelfristig zu erwartende und nachhaltig realisierbare

Holzeinschlag in der Flächenkulisse beträgt rund 39.000 m³ jährlich. Zum Vergleich: Im Jahr 2017, also vor dem jüngsten Großschadensereignis in der Forstwirtschaft, betrug der Holzeinschlag in NRW rund 3,0 Mio. m³.
Ergänzend ist darauf hinzuweisen, dass in einem Entwicklungsnationalpark partiell noch über Jahrzehnte Waldumbaumaßnahmen stattfinden, die einen Verkauf von eingeschlagenem Holz in Teilen weiterhin ermöglichen.
Für die Errichtung eines zweiten Nationalparks stellt das Land NRW die im Eigentum befindlichen Waldflächen zur Verfügung.  Weitere Flächen, die sich nicht im Landesbesitz befinden, können unter Zustimmung der Eigentümerinnen und Eigentümer Teil eines Nationalparkgebietes werden. Würden private Eigentümerinnen und Eigentümer ihre Flächen einbringen wollen, würden Sie entsprechend entschädigt. Dies gilt auch für Kalamitätsflächen.

 

Viele Grüße,

Ihr Moderationsteam

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