Versorgung mit Holz
In einem Nationalpark Egge wird die Holznutzung langfristig komplett eingestellt. Wird dadurch nicht die Versorgung der örtlichen Sägewerke bzw. der örtlichen Bevölkerung mit Brennholz gefährdet?
In einem Nationalpark Egge wird die Holznutzung langfristig komplett eingestellt. Wird dadurch nicht die Versorgung der örtlichen Sägewerke bzw. der örtlichen Bevölkerung mit Brennholz gefährdet?
Hallo Gast,
vielen Dank für Ihre Frage in Bezug auf die langfristige Holznutzung.
In einem Entwicklungsnationalpark finden noch über Jahrzehnte Waldumbaumaßnahmen statt, die einen Verkauf von eingeschlagenem Holz weiterhin ermöglichen. Es ist allerdings das Ziel langfristig möglichst wenig Holz aus einem Nationalpark zu entnehmen.
Der derzeit mittelfristig zu erwartende und nachhaltig realisierbare Holzeinschlag in der hier diskutierten Flächenkulisse beträgt rund 39.000 m³ jährlich. Im Falle der Realisierung eines entsprechenden Nationalparks stünde diese Holzmenge damit langfristig nicht mehr zur Verfügung. Zum Vergleich: Im Jahr 2017, also vor dem jüngsten Großschadensereignis in der Forstwirtschaft, betrug der Holzeinschlag in NRW rund 3,0 Mio. m³.
Im Jahr 2022 wurden in Deutschland insgesamt 78,7 Millionen Kubikmeter Holz eingeschlagen. Gleichzeitig ist der Export von Rohholz aus NRW im Jahr 2022 konstant um ein Vielfaches höher ausgefallen, als der Import.
Zur Einordnung: Die derzeitige Flächenkulisse eines potentiellen Nationalparks Egge erstreckt sich zum überwiegenden Teil auf Flächen der Kreise Höxter und Paderborn. Im Gebiet des Kreises Höxter beträgt der Waldanteil rund 29 %, was etwa 34.700 ha entspricht. Im Gebiet des Kreises Paderborn beträgt der Waldanteil rund 27 %, was etwa 33.900 ha entspricht. Wird von einer Größe des Suchraums für den Nationalpark von circa 12.000 ha in den beiden Kreisen ausgegangen, so entfallen hierauf entsprechend 17,5 % der Gesamtwaldfläche beider Kreise. Es kann somit davon ausgegangen werden, dass die Versorgung der Region mit dem Rohstoff Holz durch die Ausweisung eines Nationalparks nicht gefährdet würde. Insbesondere zum Energieholz beziehungsweise Brennholz bleibt festzustellen, dass dieses im Durchschnitt der vergangenen 10 Jahre ohnehin nur einen Anteil von 23 % am gesamten vermarkteten Laubholz aus dem Staatswald in der Flächenkulisse Egge einnimmt.
Viele Grüße,
das Moderationsteam