Ziel von Nationalparken ist auch das Erlebbarmachen von ursprünglicher Natur bzw. Wildnis. Dieses Erlebnis sollte doch möglichst allen Interessierten, also auch Menschen mit Beeinträchtigungen, Familien mit (kleinen) Kindern und Senioren offen stehen. Aber schließen sich Wildnis und Barrierefreiheit nicht aus? Welche Möglichkeiten wird es für die zuvor genannten Personengruppen in einem Nationalpark Egge geben?
Hallo Gast,
vielen Dank für Ihre Frage zum Naturerlebnis in Nationalparken und die Zugänglichkeit von beeinträchtigten Personengruppen. Ihre Frage zielt auf eine konkrete Angebotsplanung ab. Für diese würden in einem förmlichen Ausweisungsverfahren die Grundlagen gelegt, sodass eine noch einzurichtende Nationalparkverwaltung ggf. in Kooperation mit Partnern vor Ort die Möglichkeit hat, für alle Altersstufen und Ansprüche Umweltbildungs- und Naturerlebnisangebote zu konzipieren und anzubieten. Da diese Schritte erst nach einer erfolgreichen Bewerbung um die Einrichtung eines Nationalparks Egge erfolgen können, gehen wir an dieser Stelle nur allgemein auf den Bildungsauftrag von Nationalparken ein und verweisen auf den bisher einzigen Nationalpark in NRW, den Nationalpark Eifel.
Die Bildungskonzepte und Bildungsprogramme sollen Groß und Klein für die vielfältigen biologischen und ökologischen Zusammenhänge und die Schönheit der freien Natur begeistern und sensibilisieren. Auf diese Weise soll vermittelt werden, wie schützenswert und wertvoll die biologische Vielfalt in einem Nationalpark ist. Neben biologischen werden auch die kulturellen Aspekte von Biodiversität thematisiert, um die wichtige Bedeutung der Vielfalt von Ökosystemen und der genetischen Vielfalt herauszustellen. Die Bildungsangebote können zum Beispiel Wildnis-Camps und Naturerlebnispfaden sowie Führungen und Ausstellungen umfassen und bieten allen Besucherinnen und Besuchern – egal ob Kindern, Jugendlichen oder Erwachsenen – die Möglichkeit sich vertieft mit den Nationalparkthemen Wildnis und Artenvielfalt, aber auch kulturhistorischen und weiteren Themen zu beschäftigen.
Welche Angebote für Schulklassen, Kitas und andere Kinder- und Jugendgruppen im Nationalpark Eifel ermöglicht werden, können Sie beispielhaft hier nachlesen.
Das barrierefreie Angebot im Nationalpark Eifel ist vielfältig. So gibt es zum Beispiel eine Erlebnisausstellung „Wildnis(t)räume“ im Nationalpark-Zentrum oder die vier Nationalpark-Tore, welche auf die Bedürfnisse von Menschen mit unterschiedlichen körperlichen und kognitiven Beeinträchtigungen ausgerichtet sind. Der barrierefreie Naturerlebnisraum Wilder Kermeter erlaubt einen Zugang zur Natur ganz ohne Hindernisse - auch Stationen zur Tierbeobachtung oder geführte Wanderungen richten sich insbesondere an Menschen mit Handicap! Rangerinnen und Ranger, Waldführerinnen und Waldführer sowie das Personal in den Informationseinrichtungen des Nationalpark Eifel besuchen regelmäßig Fortbildungen zum Thema Barrierefreiheit. Sie sind darin geübt, Führungen für Menschen mit und ohne Behinderung ansprechend zu gestalten. Auch in einem möglichen Nationalpark Egge wäre das Land NRW bestrebt möglichst optimale Angebote für die von Ihnen genannten Personengruppen zu ermöglichen. Weitere Ausführungen zur Barrierefreiheit finden Sie hier.
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Mit freundlichen Grüßen
Ihr Moderationsteam
