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Verschiedene Schutzgebietskategorien

Verschiedene Schutzgebietskategorien

Mehr als die Hälfte der Gebietskulisse des Nationalparks Egge ist bereits durch andere Schutzgebietskategorien (Naturschutzgebiet, FFH-Gebiet, Vogelschutzgebiet) geschützt. Reicht das nicht? Weshalb sollte ein Nationalpark ausgewiesen werden? Wird die Egge dann "einheitlich" geschützt und nicht nur in bestimmten Teilen und für bestimmte Arten?

Antwort

Hallo Gast,
vielen Dank für Ihre Fragen zum Artenschutz, Schutzzonen und der Notwendigkeit einen Nationalpark auszuweisen.

In der nationalen Strategie zur biologischen Vielfalt (auch: nationale Biodiversitätsstrategie, kurz NBS) von 2007 formuliert die Bundesregierung das Ziel, bis 2020 auf 2 % der Fläche Deutschlands möglichst großräumige Wildnisgebiete einzurichten, in der sich die Natur frei entwickeln kann. Nach Angaben des Bundesamtes für Naturschutz (BfN) gibt es in Deutschland aktuell 16 Nationalparke mit einer Gesamtfläche von 1.050.442 ha. Bezogen auf die terrestrische Fläche Deutschlands, bei der marine Gebiete unberücksichtigt bleiben, beträgt die Gesamtfläche der Nationalparke 208.238 ha. Dies entspricht laut Berechnungen des BfN einem Flächenanteil von rund 0,6 % des Bundesgebietes.

Der NRW-Bericht 2019 über den Zustand von Arten und Lebensräumen nach der EU-Naturschutzrichtlinie (FFH-Richtlinie) ermöglicht ergänzend eine generelle Übersicht. Eine Zusammenfassung der Methodik und der Ergebnisse wurde in "Natur in NRW - 3/2019" veröffentlicht. Ebenso können über die Infosysteme und Datenbanken des LANUV weitere Einblicke gewonnen werden.

In der Kernzone, welche perspektivisch mindestens 51 % der Gesamtfläche ausmachen muss, unterliegt ein Nationalpark einem besonderen Schutz. Hier soll sich die Natur ohne Beeinflussung des Menschen frei entwickeln können. Dies hat im Nationalpark Eifel dazu geführt, dass allein im Jahr 2022 Forscherinnen und Forscher weitere 156 Arten nachweisen konnten. Diese Erläuterung kann nur einleitend und exemplarisch die Notwendigkeit weiterer Nationalparke in Deutschland und Nordrhein-Westfalen veranschaulichen. Wir laden Sie daher gerne ein, weiter mit allen Akteurinnen und Akteuren in der Region im Austausch zu bleiben.

Weitere Informationen finden Sie in anderen Beiträgen, wie zum Beispiel hier.

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