Eine Chance für Region und Natur-/Artenschutz
Ich halte die Idee der Umsetzung eines Nationalparks Reichswald für gut und richtig. Wälder erreichen bei uns selten das richtige Alter um z.B. natürliche Baumhöhlen auszubilden, dies geht zu Lasten diverser Artengruppen, u.a. der waldbewohnenden Fledermäuse etc. Der Reichswald bietet eine gute Ausgangslage die entsprechenden Populationen zu stützen und fungiert in der zersiedelten Niederrheinlandschaft als Habitatinsel. Die Naturwaldzellen erreichen hierbei alleine jedoch nicht das Potenzial, das möglich wäre um diese Funktion für die Zukunft zu erfüllen und einen positiven Effekt auf die Populationen auch im größeren Maßstab zu erreichen. Auch der Totholzanteil im Wald ist entscheidend für die Artenvielfalt. Die Biodiversität zu schützen sollte genauso wichtig sein wie der Klimaschutz, deshalb darf Holz auch ruhig im Wald verrotten.
Einwände der Waldbauern kann ich nicht nachvollziehen, da es sich um Staatsforst handelt. Ich beschwere mich auch nicht, wenn ein Konkurrenzunternehmen die Ausrichtung wechselt, das hat mit Enteignung auch nichts zu tun.
Der Vorteil hier ist auch, dass eine Umsetzung einigermaßen problemlos umzusetzen ist, da es eben nicht nötig ist hinsichtlich der Grunderwerbs in große Verhandlungen einzutreten. Eine Vernetzung mit weiteren Flächen auf niederländischer und deutscher Seite (z.B. Richtung Uedemer Hochwald) würde in Zukunft noch weiteres Potenzial für positive Entwicklungen verschiedener Tierarten bieten.
Hans Steinhäuser (Diplom Biogeograph)