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Antwort auf: Welche Vorteile gibt es wirklich?

Nationalpark-Dialog: Ihre Fragen und Ideen für den Reichswald

Antwort auf: Welche Vorteile gibt es wirklich?

Regionale Gemeinschaft und Kultur

Im oben genannten Beitrag wurde in selbstverständlicher Weise dargestellt, dass Totholz den Nitratgehalt im Grundwasser um ein vielfaches erhöhen wird, weit mehr als es die Düngung durch die Landwirtschaft vermag. Der Ersteller ist offen, wie er schreibt, gegenüber fachlichen und sachlichen Argumenten, das ist ja schonmal gut. Ich habe mal versucht, die dargestellte (und leider ohne Quellen auskommende) Behauptung in einer kurzen Literaturrecherche zu verifizieren. Es ist mir schlicht nicht gelungen, vielmehr ist das Gegenteil der Fall. Eine Studie (Huber 2002) kommt tatsächlich zu einer saisonalen und kurzfristigen Erhöhung des Nitratgehalts (meist jedoch unterhalb der Grenzwerte) im Oberboden. Dies bezieht sich jedoch ausschließlich auf absterbende Fichtenhangwälder nach Borkenkäferbefall. Der Autor schlägt vor, dass zu einer Verbesserung der Wasserqualität bei Nitratbelastung entsprechend Fichtenreinkulturen in Laubmischwälder umgewandelt werden (in einem Nationalpark der Fall). In einer Zusammenstellung von Rorig (2023) wird ersichtlich, dass Totholz sich im Gegenteil positiv auf Wasserqualität und Haushalt auswirkt, die einzelnen Parameter können dort und in den Primärquellen selber nachgelesen werden.

Hans Steinhäuser (Diplom Biogeograph)

HUBER, C. (2002): Nitratausträge nach Borkenkäferbefall in den Hochlagen des Bayerischen Waldes.

(2023) Beitrag der forstlichen Förderung für die Wasserqualität und -quantität : NRW-Programm Ländlicher Raum 2014 bis 2020 [online].

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